Die charmante Stadt Menton an der Côte d’Azur, direkt an der italienischen Grenze, feiert jedes Jahr am 29. September das Fest San Michele, ihren Schutzpatron. Die Veranstaltung verbindet religiöse Zeremonien, mediterranes Brauchtum und kulturelle Highlights und zieht Pilger wie auch Touristen aus der gesamten Riviera an.
Ursprünge und Traditionen des Patronatsfests
Die Verehrung des Erzengels Michael reicht bis ins Mittelalter zurück. Aufgrund ihrer strategischen Lage am Meer, häufig Ziel von Angriffen, wählte die Stadt San Michele als Schutzpatron. Bereits im 13. Jahrhundert entstand die erste Kapelle, und die feierlichen Prozessionen wurden zur festen Tradition, beeinflusst von italienischer und französischer Kultur.
Religiöses Programm am 29. September
Das Fest beginnt mit einer neuntägigen Vorbereitung (20-28 September) mit täglichen Messen, Rosenkranzgebeten und eucharistischer Anbetung. Am Haupttag, dem 29 September, finden folgende Feierlichkeiten statt:
- Festmesse um 10:30 Uhr mit dem Bischof,
- feierliche Prozession durch die Altstadt um 16:00 Uhr,
- Segnung der Stadt und des Meeres, gefolgt von einem feierlichen Te Deum am Abend.
Kultur, Musik und Gastronomie
Parallel zu den liturgischen Feiern bietet Menton zahlreiche kulturelle Veranstaltungen: Konzerte mit sakraler Musik, Kunstausstellungen, Kunsthandwerksmärkte und Folkloreaufführungen. Auch kulinarisch steht das Fest im Zeichen regionaler Spezialitäten wie Zitronentarte mit den berühmten Menton-Zitronen, Barbajuan, süße Fougasse, Socca oder Pissaladière.
Höhepunkt: die große Prozession
Der bewegendste Moment ist die Prozession mit der Statue des Erzengels Michael, begleitet von Bruderschaften in traditionellen Gewändern, Musikgruppen, Gläubigen und Besuchern. Der Weg führt von der barocken Basilika San Michele über die Altstadt bis zum Hafen und zurück.
Bedeutung für die Gemeinschaft
Das Fest San Michele ist mehr als ein religiöses Ereignis: Es stärkt die Identität von Menton, fördert den Tourismus, bewahrt das kulturelle Erbe und vereint die Gemeinschaft. Zwischen Sakralem und Weltlichem, zwischen französischer und italienischer Tradition bleibt es ein lebendiges Symbol der Stadt.











